Denglisch - die neue Deutsche Sprache


Englisch ist die Weltsprache, die Sprache die jeder kennt oder zumindest kennen sollte. Die Idee einer länderübergreifenden Verständigung ist ja auch ganz toll, aber - und das kommt sicher aus Amerika - wir Deutschen übertreiben es mal wieder.

 

Im Italienurlaub, wenn der Italiener kein Deutsch und der Deutsche kein italienisch kann, ist Englisch oft die letzte Rettung zum Beispiel vor dem Verbrühen unter der Dusche, wenn man mal wieder ‚caldo‘ für kalt hält.

Cool und Hot ist für uns viel verständlicher, sind das doch Worte, die schon in unseren Sprachgebrauch übergegangen sind. Wer kennt ihn nicht, den Typen von nebenan, der seltsamerweise cool und gleichzeitig hot ist.

 

Aber Moment. Wie würde man das denn auf Deutsch sagen? Hot kann man ja noch passend mit heiß übersetzen, aber cool? Ein kühler Typ? Nicht wirklich.

Das dachten sich wohl auch die Nachkommen von Konrad Duden und nahmen das Wort prompt in ihrem gleichnamigen Nachschlagewerk auf.

Neben den vielen offiziellen Anglizismen stößt man aber immer öfter auf seltsame Neuschöpfungen. Vor allem die Werbung ist da sehr kreativ. Manchmal schon makaber kreativ.

 

Wer hat schon mal ein Kind gekauft? Keiner? Aber was verkauft C&A denn dann in seinem Kids Store? Während der Ami vermutlich versucht die 911 zu wählen, weiß der modebewusste Deutsche zum Glück Bescheid.

Etwas weniger Intelligenz traut offenbar die Firma KARE ihren Kunden zu und wirbt mit “You’ll never wohn alone”.

Dem gebildeten Leser drängt sich eventuell die Frage auf, ob das englische Wort für wohnen wirklich schwieriger ist als ‘alone’ oder ‘never’.

 

Und überhaupt, wer wohnt denn noch anstelle zu leben?

Ach nein, das war ja IKEA… Aber mal Spaß beiseite. Der Werbespruch verballhornt ein Lied aus dem Musical ‘Carousel’, welches während des zweiten Weltkriegs aufgeführt wurde. In dem Musical geht es um eine schwangere Frau, die um ihren verstorbenen Mann trauert.

Die Verbindung zum werbenden Möbelhaus darf nun jeder selber versuchen zu finden.

 

Neben der Werbung hat englisch in vielen Berufen Einzug gehalten. Besonders in den IT-Abteilungen - global agierender Unternehmen - wird englisch immer mehr zum ‚

'usual business' Computer statt Rechner ist schon fast normal. Bildschirme wurden allerdings wegoptimiert und durch Screens ersetzt, Besprechungen durch Meetings.
Es werden keine Geschäftsprozesse modelliert, sondern ‚business processes‘ gemanagt. Richtig wahnsinnig wird es dann, wenn in einem Projekt deutsch- und nicht deutschsprachige Menschen zusammenarbeiten und auch zwischen den Deutschen eine Art denglisch gesprochen wird. Dann worken plötzlich Dinge as designt, man joint zum gemeinsamen Lunch oder noch besser man geht lunchen.

 

Wir Deutschen sind schon ein sehr höfliches Volk. Ist auch nur einer in der Gruppe der deutschen Sprache nicht mächtig reden alle englisch. Aber wehe man reist nach England. Hier bekommt man niemanden freiwillig zum Deutsch sprechen.

What a pitty!


Ein Dank an den Gastautor: Mike G.,

dass ich diese Satire hier veröffentlichen durfte!

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